Evangelische Kirchengemeinde
Schwabendorf-Bracht
Die Kirchengemeinde Schwabendorf/Bracht besteht aus den Rauschenberger Ortsteilen Wolfskaute, Schwabendorf und Bracht inkl. Bracht (Siedlung). Seit 2010 bilden die Orte eine gemeinsame KIrchengemeinde, nachdem sie bereits 25 Jahre zu einem gemeinsamen Kirchspiel gehörten.
Bracht (Siedlung) ist eine zu Bracht gehörende Ansiedlung, die nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurde, während die Wolfskaute schon sehr lange kirchlich zu der Hugenottensiedlung Schwabendorf gehört.
Der jeweils aktuelle Gemeindebrief ist in der Homepage der Stadt Rauschenberg einzusehen: Klicken Sie hier, um ihn zu öffnen.
Pfarrer
Christoph Müller
Fon: 06425 - 493
pfarramt.schwabendorf@ekkw.de
Sommerseite 5
35282 Rauschenberg-Schwabendorf
Gottesdienste
Der regelmäßige sonntägliche Gottesdienst ist in Bracht um 9.15 Uhr (mit Abendmahl um 9.00 Uhr), in Schwabendorf um 10.30 Uhr.
Am ersten Sonntag im Monat feiern wir Abendgottesdienst.
Die Gottesdiensttermine finden Sie auch im jeweils aktuellen Gemeindebrief, den Sie auf der Homepage der Stadt Rauschenberg unter "Aktuelles / Kirchliche Nachrichten" finden.
-
Kirche Bracht
Umgeben von einer niedrigen Mauer, bildet die Brachter Kirche schon seit ca. 1000 Jahren im Ensemble mit dem ehem. Friedhof den Mittelpunkt des Dorfes. 1724 begonnen, wurde die Kirche mit dem mächtigen Dachreiter 1728 fertig gestellt.
Von der alten Vorgängerkirche aus romanischer Zeit sind noch Teile des Mauerwerks mit Fenster-nischen und einem erst kürzlich als Jakobskreuz aus dem 12 Jh gedeutetes doppeltes Steinzeichen an der Nord- und Westecke neben dem ursprüng-lichen Eingangsportal erhalten.Das alte Tabernakel mit mittelalterlicher Gittertür im Altar, eine sog. Alphabet-Glocke aus dem frühen 14.Jh., das Kruzifix und die barocke Kanzel mit Pfarrstand aus dem Jahr 1700 erinnern an das frühere Gotteshaus.
Gemälde von Konrad DittmarAuch der etwas grob wirkende Taufstein entstammt der nachmauritianischen Zeit, dh. Anfang 17.Jhs.. Der frühere Taufstein befindet sich auf dem Kirchhof und hat eine spannende Geschichte, die in der Dorfchronik „750 Jahre Bracht“ von Konrad Dittmar und Hans Naumann nachzulesen ist.
Das Portal wird heute von 2 barocken Sippensteinen der Frau eines Kirchenältesten Schmidt von 1731 und der Lehrerfamilie Ammenhäuser umrahmt. Sie erinnern den Besucher an die Ewigkeit, die unter dem Kreuz Christi, unter dem die trauernde Familie dargestellt ist, ein hoffnungsvolles Gesicht erhält.
Die Empore und vordere Brüstung der unteren Bänke enthalten bäuerliche Blumenmotive. Die ba-rock wirkende Orgel aus der 2.Hälfte des 19.Jhs. soll nicht nur die Blicke nach oben lenken.
Der Malermeister des Dorfes, Adam Klein hat anlässlich der Renovierung den Bibelspruch gemalt: „Herr, ich habe lieb die Stätte Deines Hauses und den Ort, da Deine Ehre wohnt“ (Ps 26,8).Umgeben von einer niedrigen Mauer, bildet die Kirche schon seit ca. 1000 Jahren im Ensemble mit dem ehem. Friedhof den Mittelpunkt des Dorfes. 1724 begonnen, wurde die Kirche mit dem mächtigen Dachreiter 1728 fertig gestellt. Von der alten Vorgängerkirche aus romanischer Zeit sind noch Teile des Mauerwerks mit Fensternischen und einem erst kürzlich als Jakobskreuz aus dem 12 Jh gedeutetes doppeltes Steinzeichen an der Nord- und Westecke neben dem ursprünglichen Eingangsportal erhalten.
Das alte Tabernakel mit mittelalterlicher Gittertür im Altar, eine sog. Alphabet-Glocke aus dem frühen 14.Jh., das Kruzifix und die barocke Kanzel mit Pfarrstand aus dem Jahr 1700 erinnern an das frühere Gotteshaus. Auch der etwas grob wirkende Taufstein entstammt der nachmauritianischen Zeit, dh. Anfang 17.Jhs.. Der frühere Taufstein befindet sich auf dem Kirchhof und hat eine spannende Geschichte, die in der Dorfchronik „750 Jahre Bracht“ von Konrad Dittmar und Hans Naumann nachzulesen ist.
Das Portal wird heute von 2 barocken Sippensteinen der Frau eines Kirchenältesten Schmidt von 1731 und der Lehrerfamilie Ammenhäuser umrahmt. Sie erinnern den Besucher an die Ewigkeit, die unter dem Kreuz Christi, unter dem die trauernde Familie dargestellt ist, ein hoffnungsvolles Gesicht erhält. Die Empore und vordere Brüstung der unteren Bänke enthalten bäuerliche Blumenmotive. Die barock wirkende Orgel aus der 2. Hälfte des 19.Jhs. soll nicht nur die Blicke nach oben lenken. Der Malermeister des Dorfes, Adam Klein hat anlässlich der Renovierung den Bibelspruch gemalt: „Herr, ich habe lieb die Stätte Deines Hauses und den Ort, da Deine Ehre wohnt“ (Ps 26,8).
-
Kirche Schwabendorf
Die Hugenotten-Gedächtniskirche
1875 wurde an der Stelle der ursprgl. Fachwerkkirche, die noch als typischer temple gebaut gewesen war, die jetzige Kirche errichtet. Zur 250 Jahr-Feier des Dorfes wurde sie 1937 in „Hugenotten-Gedächtniskirche“ umbenannt und erhielt markante Kunstwerke: Das Ölgemälde „Der Auszug der Hugenotten aus der Heimat“ von Karl Leyhausen (1930) zeigt Pfarrer Paul Schütz als David.
Die Bronzeskulptur „Der Drachentöter“ oder Hl.Georg von Gerhard Marcks (1930) erhielt etwas spä-ter eine besondere kunsthistorische Bedeutung, als er von den Nationalsozialisten als sog. „entartete“ Kunst bezeichnet wurde. In Schwabendorf hat der „Drachentöter“ diese Zeit überdauern können. Die Kanzel (1937) und das Chorfenster mit dem Bild des Auferstandenen tragen die persönliche „Handschrift“ von Pfr Schütz und seiner Frau.
Foto: Birgit Klein
Die Schwabendorfer Kriche ist täglich geöffnet. Die unmittelbare Nachbarschaft zum Friedhof macht sie zu einem Ort, der gerade in Trauer und Sorge aufgesucht wird und in der man mit Gott Zwiesprache halten kann.
Schwabendorf
Wolfskaute
Bracht
-
Geschichte und Infos
Schwabendorf und Wolfskaute
Gegründet wurde die Kolonie Schwabendorf 1687 aus 116 französischen Glaubensflüchtlingen. Diese unterschieden sich als waldensische und hugenottische, anfangs auch wallonische Flüchtlinge.
Nach langen Repressalien und Verfolgungen durch den französischen Staat und die römisch-katholische Kirche hatten sie nach der Aufhebung des Edikts von Fontaineblau 1685 das Land verlassen und waren - meist über lange Fußmärsche über die Schweiz - hierher gekommen und hatten von der Stadt Rauschenberg 1687 auf Geheiß des Landgrafen Karl das noch unbebaute Huteland „auf der Schwobe“, sowie Bauholz zur Ansiedlung erhalten.Da die Flüchtlinge weithin der unteren Mittel- und Unterschicht angehört hatten und mühsamste Aufbauarbeit leisten mussten, kamen sie erst nach Jahren bitterer Armut allmählich zu bescheidenem Wohlstand.
Die Stallungen in der ehemaligen Pfarrscheune wurden zu einem kleinen Gemeinderaum umgebaut, in dem Kirchenvorstandssitzungen, Seniorennachmittage („Pfarrscheunen-Treff“), Konfirmandenunterricht, Passions- und Adventsandachten stattfinden.
Die kleine Siedlung WOLFSKAUTE, in 330 m Höhe gelegen, bereits 1251 als Hüttelendorf erwähnt, wurde 1699 von den Refugies neu besiedelt und galt als Hugenottenkolonie, wurde jedoch bald wie-der aufgegeben und dann von lutherischen Siedlern aus dem Gebiet des Klosters Haina bewohnt. Als eigener Ortsteil der Stadt Rauschenberg geführt hat Wolfskaute einen eigenen Ortsvorsteher. Kirchlich gehört es zu Schwabendorf.Diese Geschichte wird vom „Arbeitskreis für Hugenotten- und Waldensergeschichte“ gepflegt, der die geschichtliche Entwicklung des Dorfes erforscht, nahezu sämtliche genealogischen Linien doku-mentiert und Beziehungen zu den Herkunftsorten der Refugiés geknüpft hat und das Dorfmuseum „Daniel Martin - Haus“ unterhält.
Die ältesten Spuren menschlichen Lebens in der Gemarkung Bracht reichen in die Zeit des Paläolithi-kum (Altsteinzeit, ca 1.000.000 bis 20.000 v. Chr.) und setzen sich in Mesolithikum (Mittelsteinzeit, ca 20.00 bis 5.000 v.Chr.) und Neolithikum (5.000 – 2.000 v.Chr) fort.
Aus der Jungsteinzeit ist eine Siedlung der Bandkeramiker ausgegraben worden, die belegt, dass dort Menschen sesshaft waren und Landwirtschaft betrieben.Der Name Bracht leitet sich vom althochdt. braht fe („glänzendes, silbriges Wasser“) her. Mehrere Bäche, besonders das „Rote Wasser“, das im Burgwald nahe den Franzosenwiesen entspringt und sehr kaltes Wasser führt, laufen im Ort zusammen. Die heutige Siedlung ist mindestens seit karolingischer Zeit durchgehend bis heute besiedelt.
Das Christentum ist vermutlich 732 durch Bonifatius und seine Mitarbeiter nach Bracht gekommen. Der Weg von der Amöneburg zum Christenberg als den ersten Stützpunkten seiner Mission führte ihn wahrscheinlich über Bracht durch den Burgwald. Die älteste erhaltene urkundliche Ersterwähnung des Ortes Bracht entstammt dem Jahr 1241.
BRACHT-SIEDLUNG ist zwar keine eigenständige Siedlung, da sie kirchlich und politisch von Bracht aus betreut wird. Doch hat sie eine eigene Geschichte, die der Erwähnung verdient: Während des NS-Regimes wurde dort der Wald gerodet und ein Militärflugplatz eingerichtet, von dem aus Bomber zum Angriff Richtung Westen aufstiegen. Später fanden hier Heimatvertriebene aus Ungarn und Ostpreußen Raum zur Ansiedlung.