08/08/2024 0 Kommentare
Pfingsten - ein Powersong des Glaubens!
Pfingsten - ein Powersong des Glaubens!
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Pfingsten - ein Powersong des Glaubens!
Ein Pfingstimpuls zu Pfingsten von Dekan Jens Heller
Können Sie auf Anhieb einen Satz aus fünf Worten bilden, die alle mit M beginnen? Probieren Sie es doch mal kurz, bevor Sie weiterlesen. Schon seit Jahrzehnten ist mir ein solcher Satz im Kopf hängen geblieben. Er lautet: „Milch macht müde Männer munter“. Ums munter werden geht es auch an Pfingsten. Da tut sich was. Da rauscht es. Da ist Bewegung. War es früher noch die Milch, so ist es heute auch gerne die Technik, die einen munter macht. Ich gehe regelmäßig joggen, laufe gerne durch den Wald oder auch auf den Radwegen an der Ohm oder Lahn entlang. Es geht zwar immer besser, aber manchmal geht mir auch einfach die Puste aus. Da hat man dann keine Lust mehr und fragt sich, warum man das eigentlich macht. Das ist so ein Moment, in dem man einen Muntermacher braucht. Milch ist eine Idee, aber heutzutage hilft auch die Technik. Für das Handy gibt es nämlich Apps, die aufzeichnen, wie lange man läuft und wie viele Kilometer man schon hinter sich gebracht hat. Auf dem eingebauten Navigationssystem wird sogar die Strecke genau aufgezeichnet. Und dazu gibt es noch eine Spezialität, die besonders erwähnenswert ist. Eine Spezialität, die munter macht. Sie können nämlich auf dem Handy einen sogenannten „Powersong“ abspeichern, also auf Deutsch ein Kraftlied. Und jetzt kommts: wenn das Navigationssystem merkt, dass Sie langsamer werden, dann wird automatisch dieses Lied zur Motivation eingespielt. Und das soll Ihnen wieder frische Kraft geben, neuen Schwung. Beeindruckend, wie wir Menschen uns wirklich eine Menge einfallen lassen, damit wir neuen Schwung bekommen, wieder mit Elan und Kraft an eine Sache gehen, damit wir nicht aufgeben und resignieren, sondern mutig und getrost nach vorne schauen und uns auf den Weg machen. Von der Milch angefangen bis hin zu diesem modernen technischen Spielzeug geht es darum, den toten Punkt zu überwinden und nicht in der Resignation stecken zu bleiben.
Beim Pfingstfest, das wir an diesem Wochenende feiern, geht es um nichts anderes als das. Nur die Mittel sind nicht die gleichen und es geht auch nicht um einen sportlichen Wettbewerb, sondern um den Glauben. Wir schaffen Motivation mit Milch oder Technik, Gott setzt dazu seinen Geist ein. Der erreicht Menschen und bringt sie in Bewegung, in Schwung. Die Jünger Jesu saßen zusammen in einem Haus, erzählt die Bibel in der Apostelgeschichte. Abgegrenzt von der Außenwelt und vielleicht versunken in der Sorge, wie es denn nun weitergehen kann ohne Jesus. Und dann geschieht ein Brausen vom Himmel, wie das Brausen eines gewaltigen Windes. Und das Brausen erfüllte das ganze Haus. Mit dem Begriff „Haus“ wurde in biblischen Zeiten nicht nur das Gebäude bezeichnet, sondern alles, was dazu gehört, auch die Menschen in dem Haus. Das Brausen war also nicht nur ein Wind, der durch die Fenster zog, sondern es war eine Veränderung, eine Bewegung, die auch durch die Menschen ging, sie ganz erfüllte. Wenn das ganze Haus davon erfüllt war, wie es in der Bibel heißt, dann blieb nichts unberührt von diesem Geschehen. Einfach unbeteiligt danebenstehen und nur zuschauen? Unmöglich!
Ausgehend von diesem Brausen werden dann eigentlich alle Grenzen verschoben, die man sich so vorstellen kann: Sprachgrenzen werden überwunden, alle kommen in Bewegung, alle kommen zusammen. Dem Brausen am Anfang folgt ein Rausch: ein Rausch an Gemeinschaft, an Miteinander, an Füreinander. Die Pfingstgeschichte rührt mich damit jedes Jahr wieder an. Der tote Punkt des Stillstandes und der Resignation wird überwunden. Der Geist Gottes nimmt mich mit und setzt mich in Bewegung.
Mein Bild dafür ist das mit der laufenden Frau. Sie ist in Bewegung. Sie läuft in die Sonne, ins Licht und man sieht in der Umgebung, dass es vielleicht auch mal dunklere Wege gibt. Doch da bleibt sie nicht. Sie ist in Bewegung, der tote Punkt ist überwunden.
Für mich steckt in diesem Bild sehr viel Energie – sehr viel Geist. Und man kann sich vorstellen, dass ihr das Kraftlied wieder neue Motivation schenkt, wenn sie müde wird. Für mich spielt übrigens das Kraftlied vom Handy beim Laufen keine Rolle. Ich genieße die Freiheit und sauge alles auf, was mich umgibt: der Duft im Wald, das Gezwitscher der Vögel und die frische Luft. Das Licht und die Frische einer Windbrise. Und dabei bin ich ganz bei mir und erlebe mich kraftvoll. Ich bin in Bewegung und ich kann etwas bewegen. Glaube und Motivation liegen da eng beieinander. Pfingsten ist für mich mehr als einmal pro Jahr. Ziemlich oft und ziemlich gerne denke ich beim Laufen an den Propheten Jesaja: „Jünglinge werden müde und matt, und Männer straucheln und fallen; aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden,“ hat er geschrieben und für mich stimmt das schon seit vielen Jahren. Wenn eine Band aus diesen Worten mal ein Lied machen würde, könnte es gut mein Powersong, mein Kraftlied, werden. Ihnen ein frohes und glaubensbewegtes Pfingstfest!
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