Manchmal kann es ganz einfach sein: Etwas ist kaputt, man stellt fest, es lässt sich nicht reparieren, startet einen Spendenaufruf für eine Neuanschaffung – und zack, neue Orgel.

So geschehen in Betziesdorf. Wo es in der kleinen Friedhofskapelle endlich wieder so klingt, wie es klingen sollte.   

Pfarrer Ralf Eckert und der Gemeindeausschuss starteten einen Aufruf via Gemeindebrief und als Markus Welk den las, dachte er sofort: Machen wir. Also, er und seine Frau und das Team der häuslichen Alten- und Krankenpflege.   

Beim Konzert am Totensonntag war ihm schon aufgefallen, dass die alte Orgel gar nicht mehr gut klang. Und wer auch als Musiker und Chorleiter unterwegs ist, hat nicht nur ein Ohr für sowas, sondern auch ein Herz.  

Dann kam auch noch Vater Johannes dazu, der nach seiner goldenen Hochzeit ebenfalls etwas Gutes tun wollte – habemus neue Orgel! Und wir sagen ganz herzlichen Dank.  

3.100 Euro hat das gute Stück gekostet. Und von den Menschen, die sich vorher schon mit kleineren Spenden auf den Aufruf im Gemeindebrief hin gemeldet hatten und dann gefragt worden waren, ob sie das Geld zurück haben möchten oder einverstanden wären, dass es einem anderen guten Zweck zugeführt wird – wollte keiner sein Geld zurück. Auch denen ein dickes Dankeschön!  

Am ersten Augustwochenende wurde die Orgel mit einem Konzert mit liturgischen Impulsen offiziell eingeweiht. Die Organistin der Gemeinde Ohmtal-Lahnberg Frauke-Maria Schönig spielte Abendmusik. Den ersten Einsatz hatte sie da aber schon hinter sich, nämlich den, für den sie angeschafft wurde, nämlich einen Menschen auf seinem letzten Weg zu begleiten. Das sollte ordentlich klingen, erklärt Markus Welk seine Motivation, zu spenden. Mission accomplished.

Text: Nadja Schwarzwäller