28/10/2025 0 Kommentare
Kreissynode beschließt "grüne Liste" für den Gebäudestrategieprozess
Kreissynode beschließt "grüne Liste" für den Gebäudestrategieprozess
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Kreissynode beschließt "grüne Liste" für den Gebäudestrategieprozess
„Gebäudestrategieprozess“ – hinter diesem Begriff steckt die Notwendigkeit der evangelischen Kirchen, Geld im Bereich ihrer Gebäude einzusparen. Künftig werden nur noch 30 Prozent der insgesamt fast 3.000 Gebäude im landeskirchlichen Besitz antragsberechtigt sein, wenn es um finanzielle Zuschüsse geht. Alle Gemeinden müssen sich entscheiden, welche Gebäude zu diesen 30 Prozent gehören sollen. Diese Entscheidung hat nun auch der Kirchenkreis Kirchhain auf seiner Herbstsynode getroffen.
Ende 2026 müssen alle Gemeinden ihre Gebäude nach einem Ampel-Prinzip in grüne, gelbe und rote Listen eingeteilt haben: Gebäude, die unbedingt erhalten werden sollen und auch künftig noch antragsberechtigt sein werden in Sachen Bauunterhalt, Gebäude, die sich selbst tragen müssen und Gebäude, die abgegeben werden können. Die gelbe und rote Liste wird für den Kirchenkreis die Aufgabe des nächsten Jahres sein, die grüne Liste wurde am vergangenen Donnertag auf der Herbstsynode des Kirchenkreises im Martin-Luther-Haus in Kirchhain beschlossen.
Ein erster Entwurf der Steuerungsgruppe war auf der Synode im Frühjahr vorgestellt und in den vergangenen Monaten noch einmal nachbearbeitet worden, nachdem die Kirchenvorstände Zeit hatten, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Die Liste, die die Synode nun einstimmig bei wenigen Enthaltungen beschlossen hat, ist eine Kombination: Sie enthält einmal eine grüne Entwurfsliste und zusätzlich eine Liste mit grünen Pfarrhäusern. „Das war ein konstruktiver Kompromiss, um den wir gerungen haben“, sagte Dekan Jens Heller.
Vier der fünf Kooperationsräume hatten signalisiert, dass sie mit dem ersten Entwurf einverstanden waren. Aus dem Kooperationsraum Cölbe-Lahntal kam jedoch die Rückmeldung, dass nicht wie vorgeschlagen das Dekanat auf „grün“ gesetzt werden solle, sondern stattdessen das Lutherhaus. Es musste also erst einmal geklärt werden, wie man mit dem Dekanat umgehen wolle und welche Rolle die Kirche in Cölbe spielt, erläuterte der Dekan. Die ist derzeit wegen eines Statikproblems in der Dachkonstruktion nicht nutzbar.
Das Dekanat befindet sich im Baupatronat des Kirchenkreises und ist dem Dekan als Dienst- und Wohnsitz zugeteilt. Der Kirchenkreisvorstand hat dafür votiert, daran festzuhalten. Als Lösung wurde mit dem Kirchenvorstand in Cölbe abgestimmt, das Dekanat in die zusätzliche Liste der grünen Pfarrhäuer aufzunehmen und die Kirche in Cölbe auf die grüne Gebäudeliste zu setzen. Sollte sich herausstellen, dass die Kirche nicht wiederhergestellt werden kann, ist geplant, sie durch das Lutherhaus in Cölbe zu ersetzen.
Außerdem stand, analog zur Synode des Kirchenkreises Marburg vor zwei Wochen, ein Beschluss über die Änderung der Satzung des Diakonischen Werks Marburg-Biedenkopf auf der Tagesordnung. Das hat nach dem Ausscheiden von Sven Kepper als Diakoniepfarrer im vergangenen Jahr künftig keinen Pfarrer mehr, der automatisch auch Geschäftsführer ist, sondern eine neue Geschäftsführung. Die übernimmt Harald Spreda, der sich den Synodalen in Kirchhain vorstellte. „Für mich ist Diakonie kein Beruf – Diakonie ist eine Haltung“, so der 57-Jährige, der seit 2023 als Fachbereichsleiter in der Sucht- und Drogenberatung der Diakonie in Marburg tätig ist.
Ein weiterer Punkt der Tagesordnung war die Gründung eines Zweckverbands Kirchenmusik, wie ihn der Kirchenkreis Marburg bereits beschlossen hat. Hier kamen in Kirchhain aber in der Synode noch weitergehende Fragen auf, unter anderem zu Arbeitsaufwand und Haftung. Der Beschluss über den Verfassungsentwurf wurde deshalb vertagt. Da diese Synode die letzte in dieser Zusammensetzung war, dankten Propst Volker Mantey und Dekan Jens Heller den Synodalen für die engagierte und intensive Zusammenarbeit. Die Vorsitzende Emmi Katharina Frenzl bekam Lob für ihre „gewohnt professionelle und zielführende Weise“ der Leitung. Im Februar wird sich dann die neue Kreissynode konstituieren.
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