08/08/2024 0 Kommentare
Klangvolles Friedenskonzert: Kantorei erhebt Stimme und Seele
Klangvolles Friedenskonzert: Kantorei erhebt Stimme und Seele
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Klangvolles Friedenskonzert: Kantorei erhebt Stimme und Seele
Unter dem Motto „Verleih uns Frieden“ standen zwei Konzerte der Kantorei des Evangelischen Kirchenkreises Kirchhain unter der Leitung von Annemarie Göttsche (Bezirkskantorin), die an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden im Juni und Juli jeweils in der Stiftskirche in Wetter und der Martin-Luther-Kirche in Kirchhain stattfanden.
Stimm und klanggewaltig füllten dabei die über 30 Sängerinnen und Sänger sowie 22 Orchestermusikerinnen und Musiker die beiden Kirchenräume aus. Während wenn man in Kirchhain richtig nah dran an der Musik war, bot die Stiftskirche mit ihrem hohen Gewölbe deutlich mehr Raumklang und man hatte dort wohl eher den Eindruck großer Hallen, die Felix Mendelssohn-Bartholdy im 19. Jahrhundert bei seinen Konzertreisen bespielt haben dürfte.
Obwohl jung gestorben hinterließ Mendelssohn-Bartholdy (1809 – 1847) ein ganzes Lebenswerk, wovon natürlich nur ein kleiner Teil bei den beiden Konzerten aufgeführt werden konnte. So etwa das „Magnificat“, welches der Komponist bereits mit dreizehn Jahren schrieb, was aber erst, wie viele Werke Mendelssohns, weit nach seinem Tod veröffentlicht wurde. Auch Stücke wie „Verleih uns Frieden“ oder „Hör mein Bitten“ waren Bestandteil des einstündigen Programs in Wetter und Kirchhain. Letzteres, so Annemarie Göttsche, gehöre zu einem ihrer Herzensstücke. Solche, die einen ein Leben lang begleiten würden. So habe sie „Hör mein Bitten“ als Jugendliche in der Kirchenmusikakademie in Schlüchtern kennengelernt, dann während ihres Studiums an ihrer ersten nebenberuflichen Stelle dirigiert und später
mit dem Chor der Herforder Hochschule für Kirchenmusik auf Konzertreise in Israel und Palästina gesungen. Nun wurde für sie ein Traum wahr und sie durfte die Orchesterfassung als Bezirkskantorin des Kirchenkreises dirigieren. Doch bis es soweit wahr, brauchte es unzählige Stunden konzentrierter Vorarbeit. Chorproben leiten, Dirigieren üben, sich mit Musikerinnen, Musikern, Küstern und anderen Verantwortlichen abstimmen, Programme und Plakate vorbereiten, während man nebenbei schon das nächste Kantoreiprojekt vorbereitet, waren da laut Göttsche nur ein kleiner Teil der Arbeit einer Bezirkskantorin.
Belohnt wurde diese Arbeit durch zwei gelungene Abende, bei denen alle Musizierenden durch ihre Leistung glänzten. Gleichwohl hätten sich alle Beteiligten etwas mehr Resonanz für so ein aufwändiges Projekt gewünscht, denn zu diesem aufwändigen Konzert kamen nicht nur Chorsängerinnen und -sänger der Kantorei zusammen, sondern auch die Solistinnen Monika Schmid und Amelie Feibel sowie Sängerinnen und Sänger des Marburger Oktetts als auch das Orchester Camerata Marburg und weitere Gäste. Doch auch wenn in der Stiftskirche Wetter noch viele Plätze frei blieben, sprach sich die gelungene Veranstaltung wohl etwas herum. Bei der zweiten Auflage in der Martin-Luther-Kirche durfte Annemarie Göttsche dann einen vollen Kirchenraum begrüßen.
Unabhängig des Zuschauerandrangs, gab es zum Schluss an beiden Aufführungsorten für Musizierenden einen verdienten, langanhaltenden Applaus und Standing Ovations.
Auch das dürfte eine weitere Motivation für Bezirkskantorin Göttsche sein, im nächsten Jahr ein ähnlich aufwändiges Projekt auf die Beine zu stellen. Die Proben für das Kantoreiprojekt „Messiah“ von Georg Friedrich Händel beginnen bereits am 21. September und es soll in Auszügen während der Weihnachtszeit und dann vollständig am 29. Juni 2025 in Kirchhain aufgeführt werden. Die Bezirkskantorin lädt Interessenten herzlich zum Mitsingen ein (Anmeldung und weitere Informationen hier oder per E-Mail an annemarie.goettsche@ekkw.de). Man darf schon jetzt gespannt sein, welches Klangerlebnis dann die musikalische Arbeitsgemeinschaft des Kirchenkreises Kirchhain für ihr Publikum bereit hält.
Text und Fotos: Frank Wagner
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