Synode mit "gemischten Gefühlen"

Synode mit "gemischten Gefühlen"

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Synode mit "gemischten Gefühlen"

Wetter: Am 21. März trafen sich rund 80 Mitglieder und Gäste zur Frühjahrssynode des Evangelischen Kirchenkreises Kirchhain im Gemeindehaus an der Stiftskirche.

Die Einführungsandacht hielt Friedhelm Wagner, für den es aufgrund seines anstehenden Ruhestandes im kommenden Sommer nach 38 Jahren als Pfarrer im Kirchenkreis unter stehenden Ovationen auch seine letzte Synode werden sollte.

Nach Begrüßung durch die Vorsitzende der Kreissynode, Emmi Katharina Frenzl, gab Dekan Jens Heller seinen Bericht ab. Dabei blickte er mit gemischten Gefühlen auf die letzten Monate zurück. Auf der einen Seite habe der Kirchenkreis zwar Svenja und Gerhard Neumann in Stadtallendorf sowie Julia Lange in Josbach aus ihrem Amt verabschieden müssen, auf der anderen Seite hingegen hätte es mit den Einführungen der neuen Pfarrer Andre Flimm in Warzenbach und Nicolas Roger-Lange in Oberrosphe wirklich fröhliche und vor allem außergewöhnliche Gottesdienste gegeben. Trotz der Vakanzen betonte Heller die ausgesprochen gute Personalsituation im landeskirchlichen Vergleich.

Eine Herausforderung entstehe im Bereich der im Kirchenbesitz befindlichen Gebäude. So sei wohl bis 2026 durch ein von der Landessynode noch zu beschließendem Verfahren zu ermitteln, welche Gebäude zukünftig weiterhin Anspruch auf die Zuschüsse aus den Baumitteln des Kirchenkreises hätten. Grünes Licht gäbe es dann noch für schätzungsweise 30 % aller bisherigen Gebäude. Der Rest könne langfristig nur durch anderweitige Finanzierungen erhalten werden oder müsse aufgegeben werden. Hier gelte es, Kommunen, Gemeinden und Vereine mit ins Boot zu holen. „Diese Gebäudeliste wird uns im kommenden Jahr intensiv beschäftigen“, so Heller, der den Kirchenvorständen für die kommenden Monate regelmäßige Treffen in unterschiedlichen Formaten für einen engen Austausch versprach.

Ein Lichtblick im Bericht des Dekans war die gesicherte Zukunft der Kirchen in Schwarzenborn und Hertingshausen durch den Erhalt von Mitteln aus dem Kirchenerhaltungsfonds vor einigen Tagen. Und auch vom Pastoralkolleg in Hofgeismar habe Heller beim Austausch mit Kolleginnen und Kollegen viele wertvolle Impulse mit nach Hause nehmen können und erfahren dürfen, welche Vielfalt es bereits jetzt schon in den verschiedenen Gottesdiensten des Kreises gäbe. Später plädierte er nicht nur in diesem Zusammenhang für die Öffnung alter Traditionen im Gottesdienst, sondern appellierte, die Bedeutung der Menschen über die von Gebäuden im Kirchenkreis zu stellen. „Wir sind Kirche und dazu braucht es nicht viel“, so Heller, der mit weiteren Ausführungen auch der Sorge begegnete, genügend Kandidatinnen und Kandidaten für die Kirchenvorstandswahl im Oktober 2025 zu finden. Mutig und zuversichtlich wolle er den Weg gehen.

Als nächsten Punkt auf der Tagesordnung stellte Rainer Kraft, Sachgebietsleiter für Liegenschaften im Kirchenkreisamt, einen Entwurf für ein standardisiertes Verfahren zum Ablauf an Gebäuden vor. Dabei sollen insbesondere die Vorstände der Gemeinden über alle Schritte – von der Bedarfsanalyse über Planungsverfahren bis hin zum finalen Beschluss – in Kenntnis gesetzt werden und darüber, welche Stellen und Personen zu welchem Zeitpunkt wofür zuständig sind. Der Vorstellung folgte eine rege Diskussion mit einem eindeutigen Grundsatzvotum für diese Verfahren.

Dr. Jens Ried, der später den Doppelhaushaltsentwurf für die Jahre 2024 und 2025 einbrachte, betonte in der vorangegangen Diskussion noch einmal, man solle nicht versuchen Gebäude zu halten, die nicht genutzt werden. Er kam darauf später noch einmal in seinem Bericht zurück und verdeutlichte diese Position: Es sei an der Zeit zu akzeptieren, dass man es sich nicht mehr leisten könne, schöne Illusionen zu bezahlen. Der vorgestellte Doppelhaushalt, so Ried, sei geprägt von enger werdenden Spielräumen und auch die Zeit gestiegener Einnahmen sei trotz rückgängiger Mitgliederzahlen vorbei. „Wir müssen unsere Worte und Erwartungen den Zahlen anpassen“, so einer seiner Aussagen. Sein Finanzbericht viel insofern kritisch aus, dass nicht das Geld das Problem sei, sondern die Fokussierung fehlen würde.

Der Doppelhaushalt selbst sei trotz allem mit einem leichten Überschuss geplant und aufgrund höherer freier Verfügungsmittel soll bei allem Sparzwang auch Spielraum für eigene Gestaltungsoptionen des Kreises gegeben sein.

Ried machte Mut für die Zukunft, denn das Zahlenwerk würde auch ein beachtliches Feld an Chancen und Möglichkeiten eröffnen - wenn man es denn richtig anginge. Abschließend wurde die Einbringung des Haushaltsentwurfes von der Synode einstimmig beschlossen.

Zu guter Letzt stand neben einigen Formalia, wie z.B. die neue Vertretungsregelung für das Dekanat und einer Nachbesetzung im Bauausschuss noch die Vorstellung des Waldprojektes „7 Jahre - 700.000 Bäume“ auf der Tagesordnung. Weitere Informationen über die Aktion stehen unter ekkw.de/wald zur Verfügung.

Text und Bilder: Frank Wagner

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